Sozusagen als Werbung für Russlandreisen habe ich mal beschrieben, wie man an das leidige Visum kommt.
Zur Einreise und Ausreise ist in Russland für die meisten Ausländer ein Visum erforderlich. Das Visum kann nicht an der Grenze ausgestellt werden, sondern muss im Vorfeld ausgestellt worden sein. Damit ein Visumantrag erfolgreich beantragt werden kann, müssen die benötigten Anlagen vollständig beigefügt werden.
Letztendlich muss jedes Visum vor der Reise bei einer Konsularvertretung der Russischen Föderation beantragt werden. wobei es eine klare regionale Zuständigkeit der Konsulate gibt. Grundsätzlich gibt es mehrere Wege, an ein Visum zu kommen, die im folgendem kurz erklärt werden. Auch wenn es am Anfang nicht so scheint, es ist relativ einfach, ein Visum zu beantragen und zu bekommen, wenn man die Spielregeln kennt.
Konsulate scheinen per Definition immer etwas überlastet zu sein und eine gewisse Unübersichtlichkeit gehört hier wohl zum Organisationsprinzip.
Die größte Herausforderung besteht darin, den richtigen Eingang zur Visastelle zu finden und dann auch in das Gebäude gelassen zu werden. Das Problem ist, dass sich häufig kleine Menschenansammlungen vor den Türen bilden, die jedoch in der Regel nicht zur Visastelle möchten. Man muss also den anderen Wartenden und dem Pförtner deutlich machen, wohin man will und sich dann an den Wartenden mit anderen Anliegen vorbei in das Gebäude drängeln. Wenn man rechtzeitig da ist, wird meist nach russischer Tradition von den Wartenden eine Liste angelegt, in welcher Reihenfolge man für ein bestimmtes Anliegen in das Gebäude darf.
Wenn man es bis zum Visa-Schalter geschafft hat, kann man sein Visum zu festgelegten Zeiten beantragen. Spätestens hier kommt man dann auch ohne russische Sprachkenntnis zurecht. Um den Weg nicht umsonst gemacht zu haben, sollte man vorher Öffnungszeiten, regionale Zuständigkeit und die Vollständigkeit der mitgebrachten Unterlagen prüfen.
Grundsätzlich ist es gegen einen entsprechenden Mehrpreis möglich, dass Visum noch am Tag der Abgabe zu erhalten.
Prinzipiell wäre es möglich, sein Visumantrag direkt per Post an das Konsulat zu schicken und über den gleichen Weg wieder zu erhalten. Leider nimmt derzeit das Russische Konsulat solche Anträge nicht entgegen, so dass dieser Weg bis auf weiteres nicht funktioniert.
Der Ausweg für alle, die nicht persönlich zum Konsulat gehen wollen, ist die Beauftragung einer anderen Person. Wenn man nicht gerade das Glück hat, jemanden zu kennen der für einen zum Konsulat fährt (Vollmacht mitgeben), kann man einen kommerziellen Visumdienst beauftragen. Dort gibt man entweder seinen Pass und alle notwendigen Unterlagen persönlich ab, oder schickt diese mit einem Einwurfeinschreiben per Post. Nachdem das Visum erteilt wurde, kommt der Pass mit dem eingeklebten Visum auf dem gleichen Weg zurück.
Um einen Visumdienst zu finden, bietet sich eine einfache Google-Abfrage an. Grundsätzlich kostet es etwas Überwindung, seinen Pass auf diese Weise abzugeben, aber auch wenn man über eine Pauschalreisen nach Russland reist, bekommt man das Visum letztendlich auf die gleiche Weise. Letztendlich sollte man misstrauisch werden, wenn die Firma Vorauskasse verlangt, der Firmensitz im Ausland liegt und die unter Impressum angegebene Anschrift nicht im Telefonbuch wiederzufinden ist.
Aufgrund der zusätzlichen Verzögerung, die der Visumdienst mit sich bringt, sollten paar Tage Reserve auf jeden Fall einkalkuliert werden. Sofern aufgrund langfristiger Buchung möglich, ist der Visumsantrag mindestens 20 Werktage vor Reisebeginn abzugeben.
Zusammen mit dem ausgefüllten Visumantrag müssen folgende Dokumente abgegeben werden:
Auch wenn es nicht so scheint, der Weg zu einem Russlandurlaub ist einfacher als man denkt. Wenn man über das nötige Kleingeld verfügt, bucht man einfach eine teure Pauschalreise. Es gibt aber auch viele, kleine rusische Reisebüros, die darauf spezialisiert sind, einen Russlandurlaub zu organisieren. Hier gibt es dann auch Hotelzimmer, die nicht nur in der Luxusklasse liegen.